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Beyond the Paradise, part 1
Posted By: Uriel<robin.kunde@freenet.de>
Date: 3 October 2001, 7:02 pm
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I'd rather rule in hell, than serve in heaven
And the 8th day, I shall shed chaos, Upon you, And those of your kind, As I have grown tired, Of your imperfection.
Es war mal wieder einer dieser Tage. Die Luft war heiss und staubig und der Wind brannte in meinem Gesicht. Ich warf einen mueden Blick auf den Boden. Ich war wohl eingenickt, denn ich musste ein Stueck ueber das trockene Gras rutschen um wieder in den Schatten des Baumes, an dem ich sass, zu kommen. Ich kniff die Augen zusammen und starrte in die einzige Einoede im Umkreis von 10000km. "Ich hasse diesen Ort.", sagte Ray. "Musst du eigentlich immer so verdammt negativ sein?", antwortete ich. "Du kannst natuerlich auch diesem Hoellenloch etwas Gutes abgewinnen." Ich musste ihn nicht anschauen um zu wissen wie er mit den Augen rollte. Ich nahm das Fernglas zur Hand und justierte die Filter. "Sie's mal so: 1. gibt es hier keine Covs und 2. kann's hier in 2 Tagen wieder komplett anders aussehen." Ich warf einen Blick durch das Fernglas. "Es koennte auch in 5 Minuten ganz anders aussehen. Und was dann?", sagte Ray, langsam nervoes werdend. Ich beobachtete einen Huegel 500m noerdlich. "Das kuendigt sich doch schon Stunden vorher an.", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Ach, und wohin willst du dann laufen?", gab er zu bedenken. Ich schaute ihn an. Leider hatte er Recht. Wenn jetzt ploetzlich dieses geisterhafte Terraforming einsetzen wuerde gaebe es keinen Ort, zu dem wir fluechten koennten. Und das Dropship war schon mehr als ueberfaellig. Aber vielleicht war ueberfaellig nicht ganz das richtige Wort.
Ray und ich hatten urspruenglich zu einem kleinen Aufklaerungstrupp gehoert. Wir hatten vor fuenf Tagen unsere festgelegte Route verlassen um ein kleines Lager im Niemandsland, dem unbesetzen Gebiet des Ringes, zu besuchen welches aufgeloest werden sollte. Wie wir feststellten hatten die Covenant das bereits fuer uns erledigt. Sie waren vorsichtig vorgegangen und im Ueberflug sah das Lager unbeschaedigt aus. Das kein Mensch zu sehen war machte uns jedoch stutzig und rettete zumindest Ray und mir das Leben. Sie hatten in den Gebaeuden gewartet und dann zugeschlagen. Wir beide und eine Handvoll Anderer konnten mit dem Dropship fliehen, aber ein Banshee verfolgte uns und zwang uns schliesslich zur Notlandung. Der folgende Kampf liess nur Ray, mich, einen Haufen unbrauchbaren Schrott und jede Menge Leichen zurueck.
Der Tod gehoert zum Soldatenleben. Das ist schnell gesagt und scheint einleuchtend. Man bekommt es immer wieder waehrend der Grundausbildung erzaehlt. Niemand soll mit falschen Vorstellungen in den Kampf ziehen. Aber es zu wissen und damit zu leben sind 2 unterschiedliche Sachen. Hinter jeder Leiche steht eine Geschichte, ein Leben wie dein Eigenes. Und egal wie unbarmherzig der Gegner aus sein mag, man koennte genauso gut auf der anderen Seite stehen. Jede Seite hat im Grunde genommen das gleiche Ziel. Gewinnen. Und doch war dieser Krieg anders. Mit dem blinden Sprung in den Tiefenraum hatten wir einen Wendepunkt ueberschritten. Die unmittelbare Gefahr der Vernichtung war fuer die Menschheit abgewendet. Und niemand hatte gezoegert das entsprechende Opfer zu bringen, welches nur allzu oft das eigene Leben gewesen war.
Doch fuer uns, die Gestrandeten, ging es nun nicht mehr ums Gewinnen. Wir kaempften nur noch ums Ueberleben. Wenn man genau darueber nachdachte war das Ueberleben unser persoenlicher Sieg. Aber Erfolg war vergaenglich. Das galt hier mehr als an jedem anderen Ort den ich kannte. Wir waren auf uns allein gestellt, von jeglicher Form des Nachschubs abgeschnitten. Kein gefallener Kamerad konnte jemals ersetzt werden. Wem zuerst die Ressourcen ausgingen, der hatte verloren. Ob unsere Seite schon bald 2 weitere Soldaten verlieren wuerde stand ebenso in den Sternen.
Die Sterne...
Reach for the stars
For aeons of eternity, We've tried to touch the stars, Lying beyond our reach, Like forbidden fruits, Sunken in black velvet.
An manchen Tagen, und der heutige gehoert dazu, glaube ich eine Idee davon zu haben was Unendlichkeit bedeuten mag. Es ist wahrlich keine tolle Sache sich selbst im Verhaeltnis zum Universum zu sehen. Allein schon der Versuch sich selbst eine bestimmte Position zuzuordnen ist muessig, da sich die Leere von jedem Punkt aus in alle Richtungen endlos und noch weiter erstreckt. Diese Tatsache ist es auch, die die meisten Personen dazu veranlasst in vergleichsweise beschraenkten Bahnen zu denken. Viele kommen sich angesichts der gigantischen Entfernungen zwischen den Sternen hilflos vor. Sie fuerchten die Leere zwischen den Planeten, die Schwaerze zwischen den leuchtenden Punkten am Firmament. Es ist fuer sie gleichbedeutend mit einer Art geistigen Tod. Die Leere die sie umschliesst, weit entfernt von allen Bezugspunkten. Neue Antriebsformen ermoeglichen es ihnen diese funkelnden Massezentren zu besuchen, deren geistiger Anziehungskraft sie sich nicht entziehen koennen. Es uebt eine namenlose Faszination auf sie aus, die sie alle Aengste verdraengen laesst. Und wenn sie in ihren Raumschiffen ihren Traeumen entgegenstreben, dann glauben sie frei zu sein. Doch in Wirklichkeit sind sie gefangen. Gefangene in ihren eigenen Sternenschiffen, die fuer sie eine Welt darstellen die sie sich geschaffen haben um die eigentliche Reise zu verdraengen, nur darauf erpicht ihr heimatliches Gravitationsfeld gegen ein anderes zu tauschen. Dabei kreist ihr Denken immer wieder in engen Bahnen um sie selbst, und wenn es sich doch einmal von ihnen entfernt, so prallt es doch unmerklich von der Grenze ab die sie selbst um ihre Gedanken gezogen haben. Am Rand der Galaxie werden ihre Gedanken festgehalten. Sie sind sich nicht der viel groesseren Leere bewusst die ausserhalb ihres doch unendlich kleinen Sternenhaufens herrscht. Dort wo es ausser der Schwaerze nichts gibt. Keine in der Ferne schimmernden Bezugspunkte die ihnen Hoffung spenden. Der naechste Stern so weit entfernt das sie auch mit dem schnellsten ihrer Schiffe keine Reise wagen wuerden. Dort draussen, wo es ausser wirklicher Freiheit nichts gibt waeren sie nicht faehig ihre Illusion am Leben zu erhalten. Zwischen den Sternen...
Unbekannter Autor
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